Wie die Indianer betrachten auch die Chinesen den menschlichen Körper als einen Mikrokosmos im Makrokosmos. Alle Formen des Lebens werden von derselben essentiellen Lebenskraft, dem Qi, mit Leben erfüllt. Der Mensch als Mikrokosmos im Makrokosmos Bei unserer Zeugung erhalten wir Qi von unseren Eltern und vom Kosmos.Qi - das Schriftzeichen bedeutet Dampf, der von kochendem Reis aufsteigt Diese Energie wird das "Ursprungs-Qi", das „yuan-Qi“ genannt und ist in unseren Nieren gespeichert. Sobald wir auf die Welt kommen, bilden wir das nachgeburtliche Qi. Wir nehmen beim Atmen Qi aus der Luft auf und leiten es an die Lungen weiter. Unser Verdauungssystem lernt, die dem Körper zugeführte Nahrung zu körpereigenen Stoffen umzuwandeln, damit unser täglicher Energiebedarf gedeckt ist, den wir zum Leben brauchen. Qi beinhaltet sowohl eine materielle als auch eine immaterielle Natur.

Das chinesische Schriftzeichen für Qi heisst übersetzt: „Der Dampf oder Nebel, der von kochendem Reis aufsteigt“. Übertragen auf den Körper heisst dies, dass durch die Verdauung oder das Kochen von Getreide Qi, Einflüsse oder Säfte produziert werden. Der materielle Körper ist das Gefäss (Yin), das das Qi speichert und umfasst und durch dieses Speichern wird Qi Funktion, also Aktivität oder Energie (Yang) erst möglich.

Yin und Yang mit Paquas Yin ist die materielle, also verdichtete, sichtbare Energie. Yin zeigt sich in den anatomischen Strukturen wie beispielsweise in Gewebe, Muskeln, Blutgfefässen, Körperflüssigkeiten, Sehnen, Knochen und Organen.

Yang hingegen ist die feinstoffliche Energie. Dazu gehören Körperfunktionen wie das Pulsieren des Herzens, das Ein- und Ausatmen der Lungen, die Verdauungsfunktionen des Magens und die Darmperistaltik, die Verstoffwechselung, die Reizleitungen des vegetativen Nervensystems, aber auch unsere Gedanken und Erinnerungen, die untrennbar Teil jedes lebenden Organismus sind.

Die Qualität, Quantität und das Gleichgewicht von Qi im menschlichen Organismus bedingt den Gesundheitszustand und die Lebensdauer jedes Individuums. Das Gleichgewicht von Yin- und Yang im Körper wird selbst wiederum von Faktoren wie Jahreszeit, Klima, Lebensstil, Ernährung und der eingeatmeten Luft beeinflusst. So sind gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, genügend Ruhepausen und Schlaf wie auch emotionale Ausgeglichenheit notwendig, damit der Körper in sich im Gleichgewicht ruht und äusseren Einflüssen wie Luftverschmutzung, Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Hitze und Trockenheit, Viren oder Bakterien, geopathischen Störungen, Lärm und Stress im Alltag, standhalten kann.

Erste spürbare Zeichen für ein Ungleichgewicht der Energie äussern sich oft in Müdigkeit, Lustlosigkeit, Gereiztheit, schlechtem Schlaf, Verspannungen oder in veränderten Essgewohnheiten. Frühzeitig wahrgenommen, können Störungen im Energiehaushalt mit den verschiedenen Methoden der Chinesischen Medizin rechtzeitig ausgeglichen werden. Wenn Symptome über längere Zeit ignoriert oder falsch behandelt werden, kann sich eine Krankheit manifestieren und der für die Wiederherstellung des Gleichgewichts nötige Zeitraum wird sich je nach Schwere der Krankheit verlängern.

In der Chinesischen Medizin werden die folgenden Behandlungsmethoden – einzeln oder in Kombination – entweder vorbeugend zur Gesunderhaltung oder zur Behandlung von Krankheitsmustern angewendet. Man nennt sie „Die fünf Säulen“ der Chinesischen Medizin:

  • Akupunktur
  • Ernährung/Diätetik
  • Kräutermedizin/Pharmakologie
  • Tui Na-Therapie (chinesische manuelle Therapie)
  • Qi Gong (Bewegungs- und Atemtechniken, mentale Übungen)