Tui Na, die chinesische manuelle Therapie, ist eine der ältesten Therapieformen der chinesischen Medizin. Durch verschiedene Massagetechniken und Manipulationen werden Verspannungen und Blockaden im Körper gelöst und der Energiefluss in Meridianen und deren Nebengefässen angeregt. In der Regel wird nicht direkt auf der Haut, sondern durch ein Tuch massiert.

Anders als bei westlichen Massagetechniken geht der Tui Na-Behandlung eine eingehende chinesische Diagnose voraus. Für eine erfolgreiche Behandlung wird dabei auch besondere Beachtung auf die Statik des Skeletts gelegt. Statik des Skeletts Vor Beginn der Massage werden Beckenschiefstand und Fehlstellungen von Wirbeln oder Gelenken korrigiert. Im Gegensatz zur Praktik in China ist es in Europa nur speziell ausgebildeten Ärzten - den Chiropraktikern - gestattet, Manipulationen am Skelett vorzunehmen. Deshalb kommen in der Tui Na andere, sanftere aber dennoch wirkungsvolle Methoden zur Korrektur der Statik zur Anwendung. Am bekanntesten sind bei uns Techniken wie die Akupunktmassage nach Radloff, die Dorn-Methode oder TWT-Wirbelsäulentechnik.

Die Tui Na-Therapie ist eine sehr tief wirkende Behandlung. Sie wird vorwiegend bei Störungen des Bewegungsapparates angewendet, wie z. B. bei Verspannungen durch Fehlhaltung und Stress, bei postoperativen Beschwerden oder zur Förderung der Heilung nach Unfällen mit Blutergüssen, Schwellungen, schmerzenden Narben, Muskel- oder Gelenkbeschwerden. Auch bei schweren Beinen und Ödemen, die verursacht sind durch trägen Energie- und Blutfluss, oder nach körperlicher Überbelastung mit Folgen wie Tennisellbogen oder anderen entzündeten Sehnen und Gelenken, findet sie Anwendung. Die Tui Na-Therapie kann aber auch sehr gute Wirkung zeigen bei funktionellen Störungen von Organen, wie beispielsweise bei Verdauungsproblemen, weil durch die Arbeit an den verspannten Körperstrukturen und demzufolge blockierten Meridianen störende Reizeinflüsse auf das Nervensystem reduziert werden können. Zudem wird durch die Wirkung auf die Reflexzonen der Körperoberfläche Energie bis in die tieferen Schichten des Körpers geleitet und durch die Veränderung der Spannung die Heilung gefördert (s. auch Beitrag unter "Diagnose" - "Tasten").

In einer Tui Na-Behandlung werden meist zusätzlich zur Korrektur der Statik auch Techniken wie Schröpfen, Moxa, und Akupunktur angewendet. Die Heilung wird zudem mit Energie und Blut bewegenden Pflastern, Salben, Ölen und Sprays unterstützt.

Patienteninformation

Nach den Tuina-Behandlungen soll jeweils viel Wasser getrunken werden!